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Neuroradiologische interventionelle Behandlung

Die minimal invasive gezielte Behandlung von Gefäßerkrankungen und gesteigerter Durchblutung von Tumoren stellt einen besonderen Schwerpunkt der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie dar. Es wird das gesamte Spektrum der Verfahren zur Behandlung der Gefäße angeboten, einen besonderen Schwerpunkt bildet die Behandlung von Stenosen der hirnversorgenden Gefäße (Karotisstenose, Vertebralisstenose), der Behandlung des akuten Schlaganfalls durch mechanische Wiedereröffnung sowie der Behandlung  von Hirnaneurysmen und AV-Malformationen.

Diese Eingriffe werden üblicherweise über einen minimal invasiven Gefäßzugang in der Leiste durchgeführt. Viele dieser Eingriffe können in lokaler Betäubung durchgeführt werden, so dass auch ältere Patienten mit Vorerkrankungen schonend behandelt werden können. Eingriffe an den hirnversorgenden Gefäßen oder an der Wirbelsäule werden üblicherweise in Vollnarkose durchgeführt. Der stationäre Aufenthalt beträgt ca. 2-3 Tage.

Gerne beraten wir sie ausführlich bei Fragen zu speziellen Gefäßerkrankungen im Rahmen unserer Gefäßsprechstunde, einen Termin können sie unter der Telefonnummer 0231-953 21350 vereinbaren.

Behandlung von Stenosen der hirnversorgenden Gefäße (Karotisstenose, Vertebralisstenose)

Die minimalinvasive, Behandlung von höhergradigen Stenosen der hirnversorgenden Gefäße stellt ein alternatives Verfahren zur offenen Operation dar. Am Klinikum Dortmund besteht eine sehr große Erfahrung in der Behandlung von Stenosen innerhalb der Gefäße, die durch die Vorarbeit von Prof. Mathias (Klinikdirektor von 1987 bis 2013) begründet ist, der diese Methode entwickelt hat. Bei der Karotis-Stentimplantation wird zunächst ein Führungskatheter in lokaler Betäubung in die entsprechende hirnversorgende Halsschlagader eingeführt und die Engstelle angiographisch dargestellt. Anschließend wird die Stenose vorsichtig mit einem weichen Kunststoffdraht passiert, über den anschließend ein sich selbst entfaltender Stent freigesetzt werden kann. Anschließend wird der Stent von innen mit einem Ballon aufgedehnt. Dieser Eingriff erfolgt in lokaler Betäubung und ist für den Patienten schmerzlos. Zum Schutz vor Embolien wird regelhaft ein s.g. „Schirmchen“ eingesetzt, was das Verschleppen von Belagmaterial aus der Stenose verhindert. Der Vorteil dieser Behandlungsmethode liegt in der geringen Operationsbelastung und gleichzeitig der guten Kontrolle über die außerhald des Schädels bzw. innerhalb des Schädels liegenden  Gefäßabschnitte Das Behandlungsrísiko in unserer Klinik ist extrem niedrig, im Jahre 2013 lag die Rate an neurologischen Komplikationen bei geplanten Eingriffen unter 2%.  Alle Eingriffe werden durch erfahrene Neurointerventionalisten durchgeführt. Der stationäre Aufenthalt beträgt ca. 2-3 Tage. Die interventionelle Behandlung von Patienten mit neurovaskulären Erkrankungen verfügt die Klinik für Radiologie und Neuroradiologie über eigene Betten.

Schlaganfallbehandlung

Die gezielten Eingriffe an Patienten mit einem schweren Schlaganfall stellen einen weiteren Schwerpunkt unserer Klinik dar. Hier besteht eine sehr enge Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurologie. Patienten mit einem akuten Schlaganfall werden in unserem Zentrum nach der fachneurologischen Untersuchung sofort einer Kombination von Bildgebung zugeführt, diese umfasst eine anatomische Bildgebung sowie eine physiologische (z.B. Stoffwechselaktivität, Messung des Blutflusses) Darstellung des Hirngewebes sowie eine Gefäßdarstellung. Im Falle eines Verschlusses der hirnversorgenden Gefäße besteht neben der medikamentösen Auflösung eines Blutgerinnsels die Möglichkeit zur Wiedereröffnung der hirnversorgenden Gefäße. Bei diesem Eingriff wird über einen Katheter, der in der Leiste eingeführt wird, das verschlossene hirnversorgende Gefäß mittels eines Mikrokatheters aufgesucht und mit verschiedenen Methoden wiedereröffnet. Als ein sehr effektives Verfahren hat sich hier in den letzten Jahren der Einsatz von s.g. Stent-Retrievern gezeigt, mit denen das thrombotische Material direkt aus dem Gefäß entfernt werden kann. Der Vorteil dieser Methode besteht in der sehr schnellen Wiedereröffnung der hirnversorgenden Gefäße, wodurch das unterversorgte Hirngewebe schneller wieder  mit Blut versorgt werden kann.

Die interventionelle Schlaganfallbehandlung wird in unserem Klinikum rund um die Uhr, d.h. 24 Stunden täglich angeboten. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit den regionalen zuweisenden Kliniken mit Stroke Unit (Schlaganfall-Abteilung). Über das teleradiologische Netzwerk Ruhr können vor der Behandlung der Patienten die Bilder bereits angesehen werden, so dass eine Entscheidung zur mechanischen Wiedereröffnung der Gefäße  eines Schlaganfallpatienten bereits im Vorfeld getroffen wird und die entsprechenden Vorbereitungen in die Wege geleitet werden können. Für die gezielte Behandlung von Schlaganfallpatienten steht ein Team von erfahrenen Fachärzten rund um die Uhr zur Verfügung (4 Radiologen, 3 Neuroradiologen). Die Klinik für Radiologie und Neuroradiologie beteiligt sich überdies an klinischen Studien zur weiteren Erforschungen der gezielten Schlaganfalltherapie (SWIFT PRIME, THRILL).

Endovaskuläre Behandlung von Hirnaneurysmen

Bei Hirnaneurysmen handelt es sich um angeborene bzw. erworbene Defekte in der Gefäßwand der Hirngefäße, die im Laufe des Lebens zu einer Aussackung führen können. Diese Aussackungen bezeichnet man als Aneurysmen. Unter bestimmten Voraussetzungen, z.B. körperlicher Anstrengung, Bluthochdruck, kann es zur Ruptur („platzen“) dieser Aneurysmen mit nachfolgender Hirnblutung kommen. Hierbei handelt es sich um eine lebensbedrohliche Erkrankung, die in vielen Fällen zu schweren neurologischen Schäden führen kann. Am Klinikum Dortmund erfolgt die Behandlung von symptomatischen, d.h. gebluteten und asymptomatischen Aneurysmen in enger Zusammenarbeit zwischen der Klinik für Neurochirurgie und unserer Abteilung. Voraussetzung für eine individuelle Entscheidung über die beste Behandlungsmöglichkeit eines Aneurysmas ist üblicherweise die Durchführung einer digitalen Subtraktionsangiographie, bei der das Aneurysma in höchster Auflösung und 3-Dimensional dargestellt werden kann. Hierbei handelt es sich um eine Invasivdiagnostik in Lokalanästhesie, die an unserem Klinikum mehr als 1.000-mal pro Jahr sicher durchgeführt wird. In vielen Fällen ist eine Behandlung der Aneurysmen möglich. Hierfür kommen unterschiedliche Verfahren, wie z.B. das Coiling, das stentassistierte oder ballonassistierte Coiling, aber auch moderne komplexe Verfahren mit Implantation von s.g. flowdiverting Stents zum Einsatz. Über die Möglichkeiten einer endovaskulären Behandlung des Aneurysmas und das individuelle Risiko informieren wir sie gerne ausführlich im Rahmen unserer Gefäßsprechstunden, Terminvereinbarungen unter 0231-953 21350.

Endovaskuläre Behandlung von AV-Malformationen und duralen AV-Fisteln

Bei AV-Malformationen handelt es sich um angeborene, bei duralen AV-Fisteln häufig auch um erworbene Gefäßmissbildungen, die mit einer direkten Verbindung zwischen einer Arterie und einer Hirnvene vergesellschaftet sind. Diese Gefäßmissbildungen können zu verschiedenen neurologischen Symptomen führen, wie z.B. Kopfschmerzen, Schwindel, Krampfanfall oder pulssynchronem Ohrgeräusch. Häufig werden diese Gefäßmissbildungen aber erst durch eine Hirnblutung auffällig. Die Behandlung von AV-Malformationen und duralen AV-Fisteln erfordert eine gründliche Voruntersuchung, die üblicherweise eine Kernspintomographie mit Gefäßdarstellung sowie eine diagnostische Angiographie der Hirngefäße umfasst. Erst wenn alle Informationen vorliegen, kann in Zusammenschau mit den Kollegen über die beste individuelle Behandlungsmethode beraten werden. Am Klinikum Dortmund werden alle Behandlungsverfahren für die genannten AV-Malformationen angeboten, diese beinhalten insbesondere die Behandlung mit Flüssigembolisat über einen flussgesteuerten Mikrokatheter, teilweise unter Ballonprotektion wichtiger Strukturen. Gerne beraten wir Sie ausführlich über die Möglichkeiten einer endovaskulären Behandlung im Rahmen unserer Gefäßsprechstunde, Terminvereinbarungen unter 0231-953 21350.

Venöse Gefäßmalformationen

Bei den venösen Gefäßmalformationen handelt es sich um eine angeborene Gefäßmissbildung der Venen, häufig im Kopf-/Halsbereich, teilweise aber auch im Bereich der Extremitäten. Diese kavernenartigen venösen Erweiterungen (historischer Begriff cavernöses Hämangiom) werden häufig im Laufe des Lebens langsam größer und können dann sowohl kosmetische als auch funktionelle Beschwerden durch Druck und Schmerzen auslösen. Bei tiefen und ausgedehnten venösen Malformationen ist eine operative Sanierung oft nicht möglich bzw. nur mit schweren funktionellen Ausfällen durchführbar. Alternativ bietet sich hier die interventionelle Behandlung durch Sklerosierung an. Bei diesen Verfahren wird die venöse Malformation punktiert und nach diagnostischer Darstellung mit einem reizenden Venenmittel (z.B. Ethanol oder Polidocanal) aufgefüllt. Hierdurch kommt es zu einer sterilen Entzündung und in der Folge zu einer Thrombosierung und Vernarbung der venösen Malformation von innen, die schließlich zu einer Größenreduktion führt. Das Verfahren ist wenig belastend und kann in vielen Fällen zu einer Besserung der Beschwerden führen. Die Behandlung von venösen Malformationen erfordert viel Erfahrung. Am Klinikum Dortmund wird die Behandlung nach fachübergreifender Beratung zwischen den behandelnden klinischen Kollegen (z.B. Pädiatrie/Kinderchirurgie, MKG und Gefäßchirurgie) getroffen. Gerne stehen wir für eine ausführliche Beratung über die interventionellen Behandlungsmöglichkeiten einer venösen Malformation zur Verfügung, Terminvereinbarungen unter 0231-953 21350.

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