Für ihre Gesundheit. Für unsere Stadt.

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Dialyseshunt Operationen

Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,

bei Ihnen soll ein Dialyseshunt angelegt werden. Mit dieser Information wollen wir Sie auf die Operation und die Zeit danach vorbereiten und häufig auftretende Fragen jetzt schon erläutern.

Ist ein Dialyseshunt notwendig?

Bei der künstlichen Blutwäsche, die im Rahmen eines akuten oder chronischen Nierenversagens notwendig ist, wird das Blut von Stoffwechselprodukten und Wasser gereinigt. Dazu muss etwa 300 ml Blut pro Minute durch eine Dialysemaschine geleitet werden. In den direkt unter der Haut liegenden und gut erreichbaren Venen ist der Blutfluss zu gering. Die Arterien liegen zu tief im Gewebe und sind schwierig zu punktieren. Daher muss für die dauerhafte Blutwäsche ein spezieller Gefäßzugang geschaffen werden, wobei eine oberflächliche Vene mit einer Arterie verbunden wird.

Zeitpunkt zur Dialyseshuntanlage

Die Entscheidung zur Dialyseshuntanlage wird durch Ihren behandelnden Nephrologen gestellt. Bei einem akuten Nierenversagen wird meist ein schnell funktionierender Dialysezugang in Form eines Vorhofkatheters über die Halsvene angelegt werden.

Bei einem chronisch fortschreitenden Nierenversagen kann man die Dialyseshuntanlage planen. Der operativ, mit körpereigener Vene und Arterie angelegte Shunt ist nicht sofort punktierbar. Die Shuntvene wird durch die Verbindung mit der Arterie einem viel höheren Druck ausgesetzt. Dadurch kommt es zu einer Veränderung der Wanddicke und des Durchflusses. Die Shuntvene „reift“, d. h. sie passt sich den neuen Belastungen an. Dieser Prozess dauert etwa Wochen. Erst dann darf der Shunt punktiert werden.

Bei Patienten mit schlechten Gefäßverhältnissen ist oft ein Shunt mit einer Kunststoffprothese notwendig. Diese können bei speziellen Prothesen sofort punktiert werden, brauchen ansonsten bei normaler Gefäßprothese auch ca. 4 Wochen bis zur Einheilung.

Welcher Shunt kommt bei mir infrage?

Je nach klinischem und Farbultraschallbefund wird idealerweise ein Shunt mit körpereigener Venen / Arterie am nicht dominanten Unterarm oder Ellenbeuge angelegt. Sind die oberflächlichen Venen nicht anschlussfähig, muss auf tiefer liegende Venen und Arterien zurückgegriffen werden und die Arterie und Vene mit einer Kunststoffprothese verbunden werden, die dann als Shuntprothese dient. Wenn diese Arten des Gefäßzugangs nicht möglich sind oder keine Zeit zur Anlage des Dialyseshunts bleibt, wird operativ über eine Punktion der Halsvene ein Kunststoffkatheter (Demerskatheter) als Vorhofverweilkatheter eingebracht. Ein Teil des Katheters liegt unter der Haut zur Verringerung des Infektionsrisikos. Der Katheter wird unterhalb des Schlüsselbeins ausgeleitet.

Auf was soll ich vor der OP achten?

Da die oberflächlichen Venen für eventuelle Shuntoperationen wichtig sind, sollte eine Blutabnahme an anschlussfähigen Venen nicht erfolgen. Bzgl. eines Venentrainings fragen Sie Ihren Nephrologen.

Auf was soll ich nach der OP achten?

Um die Ausbildung der Shuntvene zu unterstützen, sollten Sie ein Shunttraining durchführen. Mit dem Finger kann man ein pulsierendes Schwirren am Shunt fühlen. Durch regelmäßiges Abtasten und Abhören werden Sie ein Gefühl für Ihren Shunt entwickeln. Auf einschnürende Kleidung, Uhren oder Armbänder im Shuntvenenbereich sollten Sie verzichten. Nach der Shuntanlage sollte ein Shunttraining erfolgen, dazu sollte ein Gummiball oder ähnliches mehrfach täglich geknetet werden. Bei zunehmenden Schmerzen oder Kribbeln im Bereich der Finger des Shuntarmes sollten sie Ihren Nephrologen informieren. Hier kann es vorkommen, dass der Shunt zuviel Blut wegnimmt und somit eine verminderte Durchblutung der Hand besteht. Dies muss dann weiter untersucht und abgeklärt werden.

Nach wievielen Tagen können die Hautfäden entfernt werden?

Die weiteren Wundkontrollen erfolgen bei Ihrem behandelnden Nephrologen. Sofern die Haut mit einem Faden genäht wurde, der sich auflöst, braucht keine Entfernung zu erfolgen. Die nichtauflösenden Fäden können nach ca. 12 Tagen entfernt werden. Dies erfolgt meistens bei Ihrem behandelnden Nephrologen.

Sollten Problemen auftreten, sind wir gerne behilflich.

Die Patientenbroschüre können Sie über den folgenden Link herunterladen: Download (PDF)

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